hey!
wie ihr wisst, beschäftige ich mich in letzter zeit sehr viel mit verlagswesen und dem ganzen scheiß. deswegen schreibe ich euch einfach mal auf, was ich mir aus allen rausgezogen habe.
also erst mal die möglichkeiten, die man hat, ein buch zu veröffentlichen.
1. Verlage (egal ob groß, oder klein)
der verlag übernimmt alle kosten und der autor verdient prozentual an den verkauften büchern. man schickt quasi sein manuskript dorthin und bekommt, wenn man glück hat, eine antwort.
ob man als erstautor eher chancen bei einen großen oder kleinen verlag hat, kann ich immer noch nicht genau einschätzen. es gibt zwei gegensetzliche argumente, auf die ich immer wieder stoße.
das eine ist, dass jungautoren wenn überhaupt chancen bei einen großen verlag haben, weil man dort einfach ein gewisses risiko eingehen kann und es finanziell verkraftet, falls das buch von einem NoName floppt.
logisch, wie ich finde, wobei es aber wie gesagt gegenargumente gibt.
kleine verlage poduzieren nicht in einer riesen auflage und für sie rentiert es sich schon, wenn ungefähr 30000 bücher verkauft werden. bei großen verlagen geht es ab 100000 in der regel erst los.
demnach sind die anforderungen nicht so groß und können von einem "guten" jungautor erfüllt werden.
egal wie, es ist ein scheiß schwerer weg irgendwo unterzukommen!
das beste was dir passieren kann ist, dass du jemanden kennst, der dein buch einem lektor persönlich empfiehlt. nur dann hast du die gewissheit, dass es auch wirklich ernsthaft durchgelesen wird.
2. Literaturagenten
das sind agenturen, die dir dabei helfen, dein buch an einen verlag zu vermitteln. dort unterzukommen schafft man aber auch nur, wenn das buch wirklich vermittlungstauglich ist, was heißt, dass es über diesen weg nicht unbedingt leichter ist. aber wenn das buch gut genug ist, hat man somit natürlich eine bessere chance, bei einem ronommierten verlag unterzukommen.
in dieser branche gibt es allerdings sehr viele schwarze schafe, also aufpassen!!! richtig seriös ist das angebot nur, wenn diese agenturen auf honorarbasis arbeiten, sprich solange kostenlos für dich arbeiten, bis sie dein buch vermittelt haben.
das honorar entspricht in den meisten fällen 15-20%.
für jungautoren ist so eine agentur eine sehr hilfreiche einrichtung, weil sie dich auf den weg begleiten und sich um die geschäftlichen sachen kümmen, von denen man selbst sowieso keine ahnung hat.
da diese agenturen aber mittlerweile ebenfalls sehr überlaufen und die auswahlkriterien so anspruchsvoll wie bei einem verlag sind, muss man ebenfalls mit einer langen suche rechnen und es gibt keinerlei garantie, irgendwo unterzukommen.
3. BOD - Books on demand
wie der name schon sagt, sind das bücher auf nachfrage, von denen der autor die produktionskosten selbst trägst. es wird in geringer auflage produziert und je nach nachfrage, wird nachgedruckt.
jeder, wirklich jeder kann dort ein buch veröffentlichen, es gibt keinerlei auswahlverfahren. hast du geld, kannst du dir dort dein buch drucken lassen, in der regel so ca. 4000 Euro.
wenn es einem nur darum geht, sein manuskript als buch in seinen händen zu halten, wäre das eine lösung, aber all diejenigen, die ernsthaft schriftsteller werden wollen, ist damit nicht weitergeholfen.
davon mal abgesehen, ist die qualität dieser bücher meistens ziemlich schlecht. billiges papier, komischer einband etc.
bod bücher kann man auch nur über online buchhandlungen beziehen, wie z.b amazon. hört sich im ersten moment gut an, ist es aber nicht, weil man schon gezielt nach einem bestimmten buch dort suchen muss, sonst wird es vergammeln.
und man ehrlich, würdet ihr euch ein bod buch kaufen- die in der regel auch noch ziemlich teuer sind, weil man die ausgaben ja irgendwie wieder reinholen will - das jeder idiot veröffentlichen kann, ob er schreiben kann oder nicht?
mit sicherheit sind einige schätze darunter verborgen, aber wie soll man die aus dem ganzen müll raussortieren?
von dem her, ist bod keine ernstzunehmende lösung.
4. Zuschusskostenverlage
wie der name schon sagt, muss man finanizell dazusteueren, um ein buch zu veröffentlichen. wobei dieses "dazusteueren" schwachsinn ist, weil man letztendlich die kosten selbst trägt.
ohne scheiß leute, lasst eure finger von diesen verlagen! kennt ihr noch "nepper, schlepper, bauernfänger?" (für alle jüngeren: das war früher eine fernsehserie, in der es um verschiedene trickbetrügereien ging, die in kleinen filmchen nachgestellt wurden)
nichts anderes sind diese verlage! die wollen nur kohle mit leuten machen, die verzweifelt ihr buch an den mann bringen wollen!
in der regel läuft das so ab, man versendet ein manuskript an diese verlage, und schon nach kurzer zeit bekommt man eine antwort, bzw. eine lobeshymne, wie toll man doch schreiben könnte udn was für ein talent man hätte. also genau das, was man sich als autor erhofft!
danach listen sie dir auf und kommen mit ganz tollen argumenten, warum es völlig logisch ist, dass man sich an der finanzierung beteiligen muss und versprechen, dass man die kohle im handumdrehen wieder reinbekommt.
schwachsinn! diese kohle wirst du nie wieder sehen und diese bücher wird keine sau kaufen, weil es alles mist ist, was versprochen wird! solche verlage finanzieren sich mit der dummheit und der hoffnunngseuphorie von menschen, also fallt da bitte nicht darauf herein.
wenn ihr mal bei google "manuskript" oder "verlag" eingebt, dann werden euch genau diese einrichtungen ausgespuckt.
alle verlage, die sachen schreiben wie "wir SUCHEN junge autoren." oder "bitte schicken sie uns ihr manuskript, wir freuen uns darauf" - Finger weg!
verlage laufen über! die suchen nicht, die sind genug mit der scheiße beschäftigt, die sie auf ihrem schreibtisch liegen haben!
der traum schriftsteller zu werden ist groß, aber lasst euch nicht aufs kreuz legen udn wenn die versprechungen sich zu toll anhören, seid vorsichtig. und wenn ihr zu viel geld habt, dann macht punkt 5 aber niemals punkt 4!
5. Selbstverlag
man gründet selbst einen verlag und kümmet sich um alles (Druck, korrektur, lektorat, cover, werbung,...) selbst. ich denke aber, dass man sehr viel fachwissen dafür benötigt, ansonsten ist es reine geldverschwendung.
---> mein resume ist, dass der einzig vernünftige weg ein buch zu veröffentlichen, der ist, einen verlag zu finden.
dieser weg ist sehr schwer und bereitet euch auf rückschläge vor.
man liest oft, dass es unmöglich wäre, als erstautor heutzutage noch unterzukommen. Schwachsinn! täglich kommen bücher von neuen autoren raus, es gibt einen weg, der aber natürlich mit riesen glück verbunden ist. aber es ist nicht unmöglich!
das problem ist einfach, dass sooo viele leute und idioten denken, dass sie schreiben können und demnach alles überlaufen ist. deswegen ist es oftmals so, dass lektoren inhaltsangeben und probekapitel meist nur überfliegen, oder, wenn man pech hat, es überhaupt nicht einmal in die hand nehmen.
deswegen muss ein absagenregen natürlich nicht gleich heißen, dass dein buch scheiße ist! es gibt tausend gründe, warum man eine absage bekommen kann und wenn es nur daran lag, dass der lektor gerade keinen bock hatte.
ich denke, das wichtigste ist, einfach nicht aufzugeben und versuchen bei seinem werk realistisch einzuschätzen, ob es marktauglich wäre oder nicht. wenn man fest hinter seinem manuskript steht, und davon überzeugt ist, dass es sowohl gut
ALS auch markttauglich ist, dann beißt eure zähne zusammen udn gebt nicht auf! (als autor neigt man dazu eher subjektiv zu sein, also wirklich versuchen sehr realistisch ranzugehen!)
wenn ein buch gut genug ist, dann wird man früher oder später einen verlag finden, auch wenn es 60 anläufe benötigt. es gibt immer wieder einzelfälle, die einem zeigen, dass es zwar schwer, aber möglich ist. kennt ihr z.b "schlafes bruder" von robert schneider? ein buch, dass mittlerweile in 24 sprachen übersetzt und verfilmt wurde. dieser mann bekam damals 82 (!) absagen.
wie man mit so etwas umgeht, ohne sich die kugel zu geben, ist mir ein rätsel, aber irgendeinen weg muss man finden, um nicht frustriert am boden zu liegen.
glaubt an euch selbt, versucht realistisch einzuschätzen was ihr könnt und was nicht, bleibt hartnäckig und rechnet niemals mit einem bestseller!
so long, vielleicht hat das ja jemanden weitergeholfen. würde mich zumindest freuen
liebe grüße